Zu Beginn eines Risikomanagementprozesses gehört die Identifikation und Definition der relevanten Risiken. Bilanz- und finanzwirtschaftliche Risiken kann das Unternehmen anders begegnen als biometrischen Risiken (Langlebigkeit oder Invalidität). Mangelnde regelmäßige Fokussierung hierauf führt fast zwangsläufig dazu, dass unpassende oder viel zu einheitliche Strategien gewählt werden, die der Individualität des Unternehmens nicht gerecht werden.
Nach der Evaluation folgt die eigentliche Einordnung der Risiken, bei Bedarf mit einem Scoringverfahren anhand unternehmensindividueller Risk-Management-Ansätze. Mit welcher Wahrscheinlichkeit treten Risiken in welcher Schwere auf und wie relevant ist es, diese spezifischen Risiken zu beherrschen. Kann es passieren, dass das Unternehmen hohe Gewinne erwirtschaftet, aber für die begehrte Dividendenzahlung einen Finanzierungsprozess anstoßen muss? Kann ein steigender Rechnungszins (und damit sinkende Pensionsverbindlichkeiten) den Anspruch der Kapitalgeber nach Gewinnbeteiligung zu Lasten der Finanzierungsgrundlage erhöhen?
Gerade bei Unternehmen, deren größter (expliziter oder impliziter) Bilanzposten nicht selten die Pensionsverpflichtung ist, hängt Wohl und Wehe des Unternehmens daher nicht selten von der Entwicklung des Umfelds der Altersversorgung ab.